Venedig NO°3

Dienstag, 21. März 2017

Hallo ihr Lieben!

5:30 Uhr morgens. Was ist das für eine Zeit? Vielleicht die, wenn man gerade von einer Fete heim kommt - doch diesmal nicht mit uns! Da Madame ja unbedingt auf den Rialtoer Fischmarkt wollte, der eben nun mal um 7 Uhr aufmacht und dies die Zeit ist, wo sich die wenigsten Touris heraus wagen, standen wir zu der Zeit auf, statt ins Bett zu fallen. Zugegeben, ich hatte auch meine Probleme mit dem Aufstehen, doch als ich mal einen Blick auf meinen Freund warf, der wehleidig aus dem Laken kroch, hatte ich doch fast schon wieder ein schlechtes Gewissen. Wiedemauchsei! Das frühe Aufstehen hatte sich schon einmal in dem Sinne gelohnt, dass die Straßen um halb sieben endlich mal komplett leergefegt waren, lässt man die paar fleißigen Frühaufsteher und wiederum etliche Fotografen außer Acht. Schon komisch, ich habe, nach der Fashion Week, noch nie so viele Fotografen auf einem Haufen gesehen - und ich gehörte ein weiteres Mal zu dieser Masse. Ein weiteres Mal ein befremdliches Gefühl - auch wenn jeder andere Fotos macht, sind es doch nur dutzend Varianten von dem Gleichen. Inwiefern ist da noch Individualismus möglich? Und macht das Streben nach dem Fund & Festhalten von etwas Neuem vielleicht eben dies wieder kaputt? Fragen über Fragen.
Der Rialto Markt war dann doch etwas kleiner als erwartet, was uns jedoch nicht davon abhielt ein paar gute Deals auszuhandeln. Der Sonnenaufgang, welcher nebenbei die Architektur rund um den Markusplatz noch eimal majestätischer aussehen ließ, war dann noch mit unsere größte Belohnung. Auf dem Weg zurück nach Hause und ins wohlverdiente Bett, machten wir dann noch schnell bei einer süßen Bäckerei halt, holten mir, nachdem ich den Tag zuvor in das 'Coffee'-Desaster getappt war (für einen Coffee bekommt man in Venedig nämlich einen Espresso), noch einen richtigen Kaffee und planten unsere Nachmittagsaktivitäten. Am Ende entschieden wir uns dafür eine vierstündige Bootsrundfahrt mit Führung zu buchen - auch wenn sie direkt in Venedig ebenfalls angeboten wird, macht es sich besser die Karten online zu bestellen, dort spart ihr nämlich nochmal ein paar Euronen! Die Fahrt würde die Inseln Murano, Torcello und Burano abklappern. Burano war auch meine eigentliche Wunschdestination. Mit den vielen bunten Häusern dort, um jene sich diverse  Geschichten ranken, ist es einfach ein Blickfang. Der Nachteil an so einer durchgeplanten Bootsfahrt ist natürlich, das man nicht selbst entscheiden kann wie lange man auf den jeweiligen Inseln verweilen möchte - Torcello war zum Beispiel für unseren Geschmack etwas überflüssig, doch für die gerade mal sieben Familien und ihrer Kirche auf dieser Insel, sind wohl eben jene Besuche überlebenswichtig. Murano hingegen hat schon einiges mehr zu bieten, sie ist für die Kunst der Glasmanufaktur bekannt, was uns jedoch wieder in eine sehr skurrile Lage brachte. Gleich nach dem Anlegen wurden wir von drei schick gekleideten Männern in Empfang genommen, welche uns in eine große Halle führten und uns anwiesen in zwei Reihen auf einer Art Podest mit Gitter zu stehen. Darauf stapfte dann ein älterer Herr ins Sichtfeld und die Demonstration ging los. Der 'Maestro' fertigte routiniert eine Vase und ein Pferd an, immer begleitet von Kommentaren einer der drei Männer. Das mag jetzt vielleicht nicht so merkwürdig klingen, aber die ganze Situation erinnerte an einen Zirkus, in dem die armen Tiere in der Manege angewiesen werden, ihre Kunststücke vorzuführen. Fotos zu machen war erlaubt, es fühlte sich jedoch einfach schlicht und weg falsch an. Nach etwa 10 Minuten wurden wir von den Herren wieder herausgeleitet & ich war immer noch schockiert. Sicherlich hatte die Nachfrage dieser Industrie nicht mehr so einen hohen Stellenwert wie damals und diese Touristenveranstaltungen waren eine Möglichkeit für den 'Maestro' das Geld für seine Familie durch sein traditionelles Handwerk ins Haus zu bringen. Trotzdem, war es einfach eine sehr merkwürdige Erfahrung. Burano war wie erwartet unser Highlight. Wenn auch der Aufenthalt in diesem Fall für meinen Geschmack etwas zu kurz war, kamen wir gerade rechtzeitig zum Sonnenuntergang dort an, was dem ganzen Bild nochmal eine besondere Atmosphäre verlieh. Der perfekte Abschluss für eine weitere, unvergessliche Reise.


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Hi guys!

On our last day in Venice we got up at 5:30 in the morning. Why? Because Elisa was eager to visit the well recommended fish market which was supposed to open at 7 a.m. - honestly, I had also struggles with getting up but I felt even worse watching my boyfriend crawling out of his sheets. Anyways! It was definitely worth it. Around half past six, the streets are finally completely empty except for some caretakers & a lot of photographers - which is however, kind of a weird feeling again, since I am just another one of them. Nevertheless, although the Rialto market ended up being smaller than expected, we weren't stoped from making some good deals. In the end getting up early payed off a thousand times! The sunrise did make the architecture look even more majestic, it was just unreal. On our way back home to our well-deserved nap, we stopped at a cute but quite expensive bakery and planned our afternoon activities. Starting with the first day, I dearly wanted to go to Burano, another island which isn't that close to Venice. Burano is known for its colorful houses & there are dozens of stories about how they came to their color. We ended up booking a 4 hour boat tour to Murano, Torcello, and finally, Burano. On one side it was a pity that one could not decide how long one stayed on each Island, on the other side we had quite a few weird experiences that wanted us to move on even faster. Murano is known for its glass manufacturing. The boat tour included a guide or rather, a little show where the craft was demonstrated. As we arrived, three nicely suited men led us along the jetty into a hall, where we had to stand in two rows on a platform with railing. It reminded of a circus ring. And so was the rest of the demonstration. One poor so called 'maestro' showed slickly two different glassworks, while one of the three men commented all steps. One was allowed to take photos and I also did take one but it felt so wrong, it felt actually like I would photograph an helpless animal in captivity. After 10 minutes we were led outside again & I was still shocked. Surely, the glass manufacturing industry has sunk and by doing these demonstrations the 'maestro' has a possibility to earn money with this old tradition. Yet, it felt so weird. Torcello wasn't a place to be either. Seven families are running the whole island, the center - a church. We still enjoyed our time & arrived on Burano right in time with the starting sunset. A beautiful end of a another unforgettable adventure.


Y O U R S,   E L I S A.





Venedig NO°2

Freitag, 10. März 2017

Hey ihr Lieben!

Auf geht's - heute mit dem zweitem Venedig Teil. Nach unserer Ankunft mit all den ersten Eindrücken ließen wir uns natürlich nicht lumpen und begannen die Stadt zu erkunden. Neben all dem Zauber dieser Stadt, hatte ich ja bereits schon im letzten Post angedeutet, dass jener nicht alle traurigen Ecken überdecken kann. Es mag ein wenig abgedroschen klingen, doch bereits nach einigen Stunden in der Innenstadt wurde uns klar, dass diese Stadt und ihre Menschen einzig und allein abhängig vom Tourismus sind und alles mögliche tun, um über die Runden zu kommen. Zuerst scheint alles so makellos, aber sieht man genauer hin, fallen einem die bröckelnden Fassaden, verrottenden Holzpfeiler und das fehlende Gelächter auf, die Lebensfreude & das Temperament, das doch immer mit Italien gleichgesetzt wird. Für Restaurationen ist eben kein Geld, auch wenn ersteres mittlerweile wohl sogar schon zu einem Teil des Venezianischen Charms geworden ist. Doch zurück zu den Menschen. Die Gondelführer schreien sich die Kehle aus dem Hals um Touristen an Land zu ziehen, die doch tatsächlich mindestens 80€ dafür bezahlen, um eine halbe Stunde auf dem Kanal schippern - ich empfehle diese Attraktion mit Freunden oder der Familie zu machen, der Preis ist nämlich der selbe für bis zu sechs Leuten; und 14€ pro Person sind allemal eher zu verkraften als 40€. Auf dem Markusplatz tummeln sich allerhand Männer, die einem vermeintlich Rosen 'schenken' wollen, um dann doch um Geld zu betteln. Des Weiteren ist es so gut wie unmöglich ungestört einen Blick auf die Speisekarten der Restaurants zu werfen - sofort kommt ein Kellner herausgestürmt und möchte euch einen Platz anbieten. Ich verstehe diese Menschen unter den dort herrschenden Umständen und vielleicht ist letzteres Beispiel auch nur eine andere Art Service und Zuvorkommen zu zeigen und wir Deutschen sind nur etwas zu reserviert dafür. Natürlich ist Venedig lange nicht die einzige Stadt, welche mit derartigen Problemen kämpft.  Ich kann nur sagen, dass ich mich in allen diesen Situationen eher unwohl fühlte und es mich traurig machte, die Menschen so zu sehen. Ein weiterer Punkt, der unseren Venedig Trip von meinen letzten Reisen unterschied: ich fand einfach keine einzige Person, die in meine People series passte, keine Person, die ihrer Arbeit mit Begeisterung nachzugehen schien. Und doch fanden wir einige versteckte Orte, die den Zauber Venedigs wieder aufleben ließen. Wie zum Beispiel der süße Buchladen Liberia Acqua Alta, wo sich die Bücherstapel in Badewannen und alten Booten türmen. Was für ein Anblick. Wie wir herausfanden liegt der Grund für diese ungewöhnliche Lagerung daran, dass Venedig dazu tendiert ab und an Hochwasser zu haben und dadurch vor einiger Zeit mehrere Bücher beschädigt wurden. Der Buchladen fand jedoch eine kreative Idee die nichtigen Bücher weiterzuverwenden. Im Hintergarten bauten sie eine Büchertreppe, welche nicht nur hübsch anzusehen ist, sondern man auch tatsächlich besteigen und oben den Ausblick auf einen weiteren Kanal genießen kann. Eine weitere Besonderheit: Die Liberia Acqua Alta hatte ursprünglich eine Bücherkatze. 'Hatte', da sie laut der Aushänge dort gestohlen wurde - es gibt sogar einen Finderlohn, für denjenigen, der den Kater zurückbringt. Nichtsdestotrotz stehen die Türen des Buchladens ebenso allen anderen Katzen offen, auch wir machten Bekanntschaft mit einer gatto Nero. Sehr süß! Unweit von diesem Buchladen fanden wir dann auch ein weiteres Goldstück. Der Imbiss Peter Pan ist nicht besonders attraktiv aber eine typische italienische Pizza mit Schinken und Salami kostet dort nur 5€ & ist superlecker dazu! Kein Vergleich zu all den aufdringlichen, Touristenbestückten engen Restaurants, in denen eine einfache Pizza Magharita mindestens 9€ kostet! Diese beiden Orte waren definitiv zwei unserer Highlights & ich kann jedem, der einen Abstecher nach Venedig macht, nur ans Herz legen, dort einmal vorbeizuschauen.


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Hi guys!

So here we go with the second part of the Venice series! After our arrival with all these first expressions we started to explore the city. Despite all the magic and beautiful architecture, the city also has a dull side. This might sounds a little harsh, but when you are there, you will realize that the whole Island survives just throughout tourism and that's what makes it sad a little. Firstly, everything seems so flawless, but if you take a closer look you see the deteriorating facades, the rotten wooden stakes & the missing smiles. The gondola drivers are screaming for attention - 80€ for half an hour! I recommend to visit Venice with Family or Friends, since the price is the same for up to six people. In my eyes 14€ per person are more tolerable.  At the Saint Marcus dozen men are coming for you with roses in their hands, pretending to give them away for free, afterwards begging for some money. Moreover, you cannot read a menu without the first free waiter racing out of the restaurant, seeming to want to drag you inside. I understand those people, considering this circumstances & Venice is definitely not the only city dealing with the struggles. I, however, felt uncomftable & the whole scene made me sad. I literally saw no one eligible for my people series since nobody seemed to go after their work with passion. Nevertheless, not everything is bad! We found a cute book store while wandering through Venice's labyrinth of streets. The books were piled over one and another, simply standing in bathtubes or old boats. Quite a view. As we found out later, this way of storage is necessary because Venice tends to get flooded from now & then. Anyways, the store managed to recycle the damaged books in a beautiful way. They created stairs one can climb up and enjoy the view over another beautiful canal. Also special: the store used to have a cat who considered the place as home, until it was stolen - there is even a finder's reward for the now bringing the cat back. Down to the present day the Liberia Aqua Alta has an open door and fresh fish waiting for cats. If you are in Venice you should definitely pay this book store a visit! In addition to the advantages, a few steps away from the book store you'll find the pizzeria Peter Pan. An insignificant imbiss, but you get one typicial italian pizza for just 5€ - in every other restaurant a simple magharita cost at least 9€! Those two spots were a few of our highlights, for more, stay tuned!




Y O U R S,   E L I S A.






Venedig NO°1

Mittwoch, 1. März 2017

Hallo ihr Lieben

Stunden für Stunden, Tage für Tage, Wochen für Wochen verfliegen - außer auf der Arbeit, dort zählt man die Minuten, bis die Schicht vorbei ist! Dies sind die Momente in denen ich mich am liebsten in die Vergangenheit reisen würde und all die fantastischen Orte noch einmal sehen könnte. Heute möchte ich euch von unserer Zeit in Venedig berichten. Wie so oft ohne genug Schlaf, ging es morgens in der früh los - Auto, Bahn, Flugzeug, Boot - und einige Stunden später setzten wir unseren ersten Schritt auf die wunderschöne, aber zugleich tragische Insel, genannt Venedig. Eine Erinnerung, die ich wahrscheinlich nie vergessen werde - die strahlende Sonne am blauen Himmel begleitet von einer leicht frischen Brise, als wir uns entlang der scheinbar makellosen, weißen Promenade treiben ließen. So etwas schönes hab ich noch nie gesehen, dachte ich mir und es raubte mir buchstäblich fast den Atem. Auch wenn die Stadt, nun im Nachhinein gesehen, alles andere als perfekt ist, verstehe ich schon was Alle Welt dorthin zieht. Es ist nun einmal eine ganz andere Lebensweise, vor allem für jemanden wie uns, die das Großstadtleben adoptiert haben. In unserer Zeit dort haben wir ein einziges Auto gesehen, und das stand nur auf einem Rummel und war sicherlich nicht mehr fahrtauglich. Keine Fahrräder. Nur Boote. Dies kann wiederum recht romantisch sein - stell dir vor, dein Date holt dich vor deiner Haustür mit seinem Boot ab - hat schon etwas, nicht wahr? Auffallend war auch, dass sobald die Sonne hinter den Wolken hervorlugte, alle Straßen und Nebengassen einen Himmel aus frisch gewaschener Wäsche aufwiesen. Irgendwie urig, aber dort ganz normal. Klar - die Häuser schienen keine große Isolierung aufzuweisen, wie auch wir erlebten - da ist zusätzliche Feuchtigkeit im Gemäuer sicherlich keine große Freude. Doch zurück zu den Menschen der Stadt, oder eher denen, welche die Stadt besuchen. Es gibt ja immer Dinge, die einem sofort ins Auge stechen - wie das mit den Transportmitteln und der Wäsche, oder auch der Nationalität der Urlauber und ihre Eigenheiten. Drei mal dürft ihr raten, welcher Kontinent am meisten vertreten war - und ganz ohne irgendwelche Unterstellungen, aber das war schon echt krass! Ein Tipp vielleicht: an einem gewissen Punkt fühlte ich mich so, als würde ich mit meiner Kamera in der Hand selbst zu diesem typischen Klischee gehören. Tu ich ja auch irgendwo, denn was unterscheidet uns? Nichts so wirklich, trotzdem ein merkwürdiges Gefühl. Na, habt ihr einen Verdacht? Was denkt ihr dazu?


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Hi guys!

Hour by hour, day by day & week by week are rushing by - except on work, there, one is counting the minutes until the shift is over! These are the moments I'd like to go back to the places I've been lately. Today I want to tell you a little bit about Venice, where we have been in January. Getting up early as ever, we used again various vehicles to arrive at our destination. Car, train, airplane, boat - and then we took our first step on this beautiful tragic island called Venice. A memory I will never forget. The sun was shining in the bright blue sky as we strolled along the so seeming flawless promenade. Even though, this city is not even close to being perfect, but later more about that. It is, however, a completely different world for someone coming from a big city as Berlin. In our time over there, we haven't seen one car, one bike, just boats. Quite romantic though, imagine getting picked up by your lover via boat for you date. It also seems so homely - when the sun comes out, so does the freshly washed laundry. In every street, at every facade. There are so many things that are drawing people to this city, in every season. I think you can imagine which continent presented the most visitors - just a hint, at some point I felt quite uncomfortable with my camera, because I felt like I would become one of the prejudices, most of the people have about them. Can you guess who I mean?



Y O U R S,   E L I S A.